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Freitag, 1. April 2011

Ein unangenehmes Kleinkind.

Das Beste: Intro - The XX (Dubstep remix!)


Ich stehe vor dem Tiefkühlregal bei Edeka. Ich überlege, was ich heute Abend essen soll. Schon wieder Pizza, darauf hab ich keine Lust. Und auch nicht auf irgendwas anderes, was man sich mal eben so in der Mikrowelle fertig machen kann. Ich drehe mich um, will nach irgendwas Anderem suchen.
Und da packt es mich.
Es überfällt mich, ich weiß gar nicht genau was passiert. Es drückt in meiner Brust. Es ist, als hätte sich soeben ein Kleinkind auf meinem Brustkorb niedergelassen. Das Atmen fällt mir schwer und ich muss mehrere Male tief einatmen. Irgendwie wird mir schwindelig, aber irgendwie auch nicht. Ich weiß nicht, wie mir geschieht oder was hier gerade passiert. Ich bin beunruhigt und verwirrt.
Ich gehe weiter durch den Supermarkt und versuche, ruhig und normal weiter zu atmen, zu gehen, zu sein. Aber es geht nicht wirklich. Immer wieder kommt dieses Gefühl wieder. Als wäre mir schlecht, obwohl das nicht so ist. Ich habe das Gefühl, dass sich in meinem Kopf alles dreht. Als wäre mein Gehirn auf einem Jahrmarkt und von einer Achterbahn in die nächste gerannt. Scheiße, warum bemerkt es nicht, dass das grade keine gute Idee ist?! Ich wandere durch die Gänge und versuche nicht auf die eingelegten Heringe und was es sonst noch ekliges zu kaufen gibt. Ich befürchte, das schlechte Gefühl wird dann noch schlechter. Ich sehe auf den Boden und laufe ziellos durch den Supermarkt. Ich weiß immer noch nicht, was ich jetzt essen will. Verdammt, hör auf damit du scheiß Gefühl, werd normal! Okay, okay beruhig dich. Es wird gleich besser. Vielleicht nur ein kurzer Anfall von was auch immer. So versuche ich meinen Kopf zu beruhigen.
Endlich stehe ich an der Kasse mit einem Salat, Käse und Eiern. Auf dem Weg durch die Gänge musste ich noch viele Male Eingelegtem und Unappetitlichen ausweichen. Irgendwie habe ich's geschafft und bin kurz davor, aus dem stickigen Supermarkt in die frische Luft zu treten. Ich bezahle schnell und gehe im Eilschritt durch die automatische Schiebetür - kühle Luft schlägt mir entgegen, schließt mich in sich ein, als hätte sie mich schon sehnsüchtig erwartet und möchte mich jetzt umarmen. Es scheint, als hätte das Kind auf meiner Brust ein wenig an Gewicht verloren. Aber das Atmen fällt mir immer noch schwer und will einfach nicht leichter werden.
Was zum Geier passiert hier gerade? Ich überlege, womit das zu tun haben könnte. Sowas passiert ja nicht einfach so aus Lust uns Laune. Liegt's daran dass ich zu viel getrunken habe? Kann man das überhaupt, zu viel trinken? Oder war das doch etwas zu viel Koffein für mein Gemüt? Ah, ich dreh' gleich durch!
Oder ist es die Facharbeit, die zu Hause auf mich wartet und mir deutlich vor Augen führt, dass ich noch viel zu wenig dafür getan habe, obwohl ich sie in anderthalb Wochen abgeben muss? Ist das so 'ne Arte Warnmechanismus meines Körpers? Oder meines Unterbewusstseins? Vielleicht sollte ich mich mal etwas mehr dahinter klemmen und schreiben, bis die Tastatur raucht...
Ich kann immer noch nicht richtig durchatmen und mein Gehirn dreht noch mal 'ne Runde auf dem Karussell.
Aber meine Finger funktionieren noch einwandfrei. Und meine Gedankengänge scheinbar auch.

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