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Montag, 17. Januar 2011

Angst vor der Nacht.

"In den letzten Wochen dachte ich, es wär vorbei und ich wär endlich drüber weggekommen. Doch heut' Nacht hab' ich von dir geträumt und alle meine Liebe hat sich wieder aufgebäumt."

Das singt Philipp Poisel in seinem wunderschönen Song "All die Jahre".
Und er spricht mir aus der Seele.

Es ist schrecklich.
Ich fühle mich gefangen, wie in einem Loch. Kilometertief kommt es mir vor. Unüberwindbar. Die Sonne scheint zwar hinein und erhellt meine Stimmung für den Tag, aber sobald es dunkel wird, sobald ich im Bett liegen, holt sie mich ein. Die Dunkelheit. Die Ungewissheit. Der Schmerz. Alle Erinnerungen drängen sich mir auf und lassen mich nicht los. Es ist, als hätte sich mein Traum in einen Albtraum verwandelt. Und dass er nie wieder endet. Ich weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Was richtig und was falsch ist. Meine Motivation für alles ist dahin. Einfach weg. Verschwunden. Geklaut.
Es gibt Hochs und Tiefs.
An manchen Tagen mag es mir unheimlich gut gehen, ich fühle mich wie ein Flummi, der durch die Gegend hüpft und nicht mehr aufhört, auf und ab und auf und ab zu springen. Ich rede und rede und lache und grinse und freue mich einfach so.
Aber an manchen Tagen geht es mir nicht gut. Dann möchte ich einfach nur zu Hause sein, in meinem Bett liegen und schlafen. Vergessen. Mich ablenken und an nichts denken. Ich lese und höre und sehe und lasse mich von allem berieseln, ohne irgendwas davon zu behalten. Ich bin griesgrämig, nörgelig oder einfach nur still und lustlos und traurig. Einfach traurig.
In letzter Zeit hatte ich mal wieder das Gefühl, dass die guten Tage überwiegen. Komischerweise gerade heute. Aber mir wird gerade klar, dass dieses ganze Flummi-Getue nur mein eigener Schutzmechanismus ist. Mein Kopf will, dass es mir gut geht. Und dann bilde ich mir ein, dass schon alles wieder in Ordnung ist und es mir gut geht und eben drüber hinweggekommen bin.
Aber das ist schlicht und ergreifend eine Lüge. Keine wirklich schlaue oder aufwendig ausgedachte.
Es kommt mir vor als würde ich einen Berg erklimmen und kurz bevor ich den Gipfel erreiche und "über den Berg bin", falle ich ihn. Falle zurück in mein Loch.

Ich brauche im Moment Zeit für mich. Mehr als sonst sowieso schon. Ich weiß nicht, was meine Freunde davon halten, ob sie es verstehen oder für übertrieben halten, dass ich wegen allem so einen Aufstand mache oder ob sie es vielleicht auch gar nicht bemerken. Aber ich würde es gerne wissen.
Ich will ja nicht, dass mich am Ende keiner mehr nach einem Treffen fragt, weil sie alle denken, dass ich eh absage. Aber ich brauche diese Zeit einfach.
Trotzdem brauche ich auch meine Freunde. Ich will einfach...ich weiß auch nicht genau was ich will. Vielleicht einfach, dass sie mir zu hören und mich halten und für mich da sind, damit ich nicht so tun müsste, als wäre alles wieder beim Alten und total ok und super. Aber ich will ihnen ja auch nichts vorwerfen. Ich glaube, meine Maskerade ist vielleicht zu gut, als dass sie wirklich bemerken könnten, dass es nur Fassade ist, was ich bin. Im Moment.


Ich kann noch so gut gelaunt und glücklich sein, BUMM, mit einem Schlag kann alles wieder weg sein. Irgendwas macht BUMM, etwas total banales, unauffälliges und für Andere uninteressantes. Für mich bedeutet es die Welt.Und erschüttert sie zugleich. 

Ich lenke mich ab. Das ist alles was ich im Moment tu. Manchmal klappt es, oftmals nicht.

Aber was soll man schon tun.

Ich habe Angst vor der Nacht. Weil ich weiß, dass alles zurück kommt, wenn es leise ist. Und alles auf mich prasselt.

1 Kommentar:

  1. Herje, vllt bist du wirklich eine sehr gute Schauspielerin und ich eine schlechte Freundin, ich hätte vorhin bei dem Bild ein bisschen anders reageren sollen, das ist mir dann danach als es zu spät war auch eingefallen -.- tut mir leid.

    Ich kann verstehen, wenn du sagst, du brauchst Zeit für dich allein auch wenn ich selbst wohl nicht so gern allein bin.
    Und ja du hast recht, die Nacht kann manchmal ganz schön böse sein, weil dann einen auf einmal alles einholt, weil sie so groß und dunkel ist und man ein bisschen Angst bekommen könnte, gefressen zu werden.
    Aber die Nacht kann auch etwas schönes sein, denn sie schenkt einem die Zeit, die man am Tag einfach irgendwie nicht hat.

    So was ich aber nun eigentlich sagen wollte, es ist Ok wenn du ein bisschen Zeitbrauchst, wenn du beim Absprung einfach deinen Fallschirm aufgemacht hast, und noch ein bisschen brauchst, bis du wieder auf dem Boden ankommst.
    Das ist gut so , ich glaube manchmal sieht die Welt von oben einfach schöner aus :)
    Aber wenn du da oben in deinem Fallschirm in einen schweren Sturm kommst, und ein Unwetter aufzieht, das dich einfach wegpusten würde dann lass dir gesagt sein: Ich hab mir eine ganz feine dünne unendlich lange Schnur um den großen Zeh gebunden. Diese Schnur hängt an deinem Fallschirm und wenn du also nun in einen Sturm gerätst merk ich das, und dann komme ich einfach hoch zu dir, weil du allein bist viel zu leicht, du würdest einfach weggeweht werden. Deshalb komm ich einfach hoch und fang dich, damit du nicht wegfliegst.
    Nimm dir die Zeit die du brauchst, und wenn etwas ist, dann zieh einfach an der Schnur, dann hol ich meinen Fallschirm raus, stelle mich auf einen Berg und renne los und in sekundenschnelle bin ich dann bei dir.
    Denk daran meine kleine
    mein Fallschirms steht gepackt im Schrank, du musst nur bescheid sagen.

    (blöd, der Text davor traf es irgendwei mehr -.- aber den habe ich versehentlich gelöscht , ichc hoffe du verstehst trotzdemn was ich meine :*)

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