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Donnerstag, 23. September 2010

Internetfreunde.

Hintergrundmusik: Many of horror - Biffy Clyro


(Ich hab das Album von Biffy Clyro von einer sehr guten Freundin bekommen und find's klasse! Dankesehr:))


Dieser Post dreht sich um's Internet. Und um Freunde. Naja, irgendwie halt um beides.
Aber um zu verstehen, wodrauf ich hinaus will, müsst ihr euch erst einmal diese Werbung ansehn.





Normalerweise hasse ich Werbung, weil sie einfach unnötig, nervig und anstrengend ist. Und so sinnlos.
Aber diese hier finde ich wirklich gut. Das, was die nette Frauenstimme einem erzählt, hat einfach einen tieferen Sinn. Das gefällt mir. Auch wenn ich's total dämlich finde, dass so eine gute Werbung für eine Zeitung verwendet wurde. Daraus hätte man etwas viel besseres machen können. Naja, wie auch immer.

Ich will in diesem Post eigentlich nur auf einen bestimmten Satz eingehen:


Wir haben online so viele Freunde,
dass wie ein neues Wort für die echten brauchen.
(Der Satz gefiel mir so gut, dass ich ihn mit in meine Collage einbaute, falls ihr euch noch erinnert.)

Ich finde, es stimmt. Es ist einfach so, dass wir online so viele "Freunde" haben, dass wir unsere wirklichen Freunde gar nicht mehr so nennen dürfen sollten. Wenn man im wirklichen Leben nur bestimmte Personen "Freund" nennt, die immer für einen da sind und einen verstehen und die man kennt, so ist man im Internet schon befreundet, wenn man nur auf die gleiche Schule geht. Ich könnte wetten, dass jeder, der bei Facebook, Schüler-, Studie- oder Meinvz, Myspace oder Lokalisten.de angemeldet ist, ein Großteil seiner "Freunde" nicht mal wirklich kennt.
Vielleicht grüßt man sich ab und zu, vielleicht auch nicht. Vielleicht sieht man sich mal in der Schule, aber meistens kennt man sich kaum. Manche Leute kennt man gar nicht und fügt sie nur als Freund hinzu, weil dieser oder jener andere sie auch kennt. Das sind dann doch keine Freunde!
Aber nun gut, wie sollte man sie denn dann nennen?
Bekannte vielleicht, ja gut. Aber es gibt auch Leute, mit denen ist man vielleicht nicht im wirklichen Leben richtig befreundet, aber dafür in der Onlinewelt. Leute, mit denen man für gewöhnlich kein Wort redet, aber ihnen im Internet alles erzählt. Mit denen man über alles reden kann. Weil diese Jemande nicht direkt gegenüber sondern zu Hause sitzen, manchmal Kilometer weit weg. Dann fällt es einem nicht so schwer über Dinge zu reden, die einen beschäftigen, Sorgen machen oder einen fröhlich stimmen.
Ich habe solche Internetfreunde. Und ich denke, jeder hat irgendsojemanden. Ist das dann auch ein Freund? Theoretisch schon, aber irgendwie auch nicht.
Ich finde, das Wort Internetfreund passt da ganz gut. Aber was ist mit den Leuten, die man einfach so aus Lust und Laune seinen Freunden hinzufügt. Allein dieser Ausdruck des "Hinzufügens" klingt doch schon komisch. Man kann doch nicht einfach sagen: "Ich füge dich jetzt zu meinen Freunden hinzu." Das klingt doch total falsch! Freundschaft entwickelt sich und wird nicht mit einem Mausklick entschieden.
In Ermangelung eines besseren Wortes sind es wohl oder übel doch Freunde. Aber sind dann die echten Freunde "Seelenverwandte" oder so? Klingt ja auch nicht richtig, ein Freund muss ja nicht gleich seelenverwandt sein. Himmel, ist das ein kitschiges Wort.
Ein neues Wort erfinden wäre eine Möglichkeit.
Mhm, erfinde mal ein Wort. Viel Spaß, es wird sich niemals durchsetzen oder es gar in den Duden schaffen, das ist quasi versprochen.
Aber was sollen wir dann tun? Sollen wir überhaupt etwas tun? Oder es lieber beim Alten belassen?
Ich weiß es auch nicht.
Naja, aber vielleicht ist das, was am Ende wirklich zählt, dass es Menschen gibt, die zu einem halten und einen einfach mögen, egal wie man ist, wer man ist und ob man sich nur aus dem Internet kennt.

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