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Dienstag, 3. August 2010

Pech.

Schreit mich an! Always and never - Silverstein



Kennt ihr sie?
Diese Tage, an denen man sich am besten im Bett verkriecht und nicht aufsteht, weil sowieso alles schief geht?
Ich hatte heute einen von diesen Tagen. Nur das ich mich nicht in meinem Bett verkrochen habe. Es war einfach unheimlich furchtbar. Nachdem ich heute morgen ein wenig verschlafen hatte, musste ich mich husch-husch bei meinem Vater fertig machen. Kleine Geschwister schwirren um einen herum, man hat keine Ruhe, sehr anstrengend. Aber das ist dort normal, ich hab mich fast daran gewöhnt. Nun ja, also ich wollte soeben mit dem Fahrrad zu meiner Mama nach Hause fahren, da bemerkte ich, dass mein "ach so geliebtes" Fahrrad mal wieder einen Platten hatte. Wie so oft in letzter Zeit. Scheiß Ventile.
Also musste der gute Papa mich erst einmal im Auto mitsamt dem Fahrrad nach Hause kutschieren, ein sehr enges Unterfangen. Einigermaßen heil aber mit den Nerven bereits am Ende kam ich dann zu Hause an. Küsschen links, Küsschen recht, der Papa war weg und ich stand da mit einem platten Hinterreifen und einer halben Stunde Verspätung. Ich wollte mich nämlich eigentlich mit meinem besten Freund treffen. Wir hatten vor in den Zug zu steigen, meinen Opa auf dem Friedhof zu besuchen und dann auf einem Feld zu piknicken. Aber wie der liebe Gott es wollte, musste der Arme erst einmal warten.
Ich rannte erst einmal schnell in die Wohnung, die Katze war sozusagen kurz vorm Verhungern (gefräßiges Biest;)) und meine Klamotten mussten auch noch erneuert werden. Tasche gepackt und beinahe Startklar musste die Nachbarin um Hilfe gebeten werden. Ich bin leider ein kleines, schwaches Mädchen, dass ihren Reifen nun einmal nicht aufgepumpt kriegt. Wie sich herausstellte lag das aber nicht ganz an mir. Die Luftpumpe ist im Eimer, die Ventile am Rad verbogen und zu allem Überfluss war der Fahrrad-Futzi-Nachbar nicht daheim. Welch Überraschung.
In der Not rief ich also meine Mama an, hoffend, dass ich ihr Fahrrad entwenden konnte. Leider Gottes war dieses aber in unserem Keller angeschlossen und den einzigen Schlüssel hat, logischer Weise, meine Mama.
Tja, welch ein Pech.
Der beste Freund wurde panisch angerufen, kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Er verstand meine missliche Lage zum Glück und das treffen wurde auf eine halbe Stunde später verschoben. Puh.
Etwas Zeit zum Runterkommen, wie ich gehofft hatte. Aber nein, das Universum war ja noch nicht fertig mit mit.
Danke.
Ich dachte mir, ich könnte mich noch ein wenig hübsch machen, nach diesem Drama. Armbänder, hier bin ich. Aber kurz bevor das Armband dann an seinem Platz war, PENG, ging's erst mal kaputt.
Gefühlte tausend Perlen über dem Boden verstreut und die einzige Frage, die ich mir stellte, war: "Warum? Womit habe ich denn das verdient?!"
Tränen waren greifbar nahe, aber ich bin eine Lady, ich kann meine Gefühle zügeln. Schön und gut, auf den Schreck erst einmal etwas trinken. Pustekuchen. Die neue Fanta wurde erst einmal schön über die saubere Hose verschüttet. Und natürlich genau da, wo es peinlich wird. Scheiße.

Endlich saß ich dann in der Bahn mit einer trockenen Hose, meiner gepackten Tasche und Musik. Silverstein war angebracht, denn ich dachte mir "Schreit mich an!" Und das taten sie. Und endlich konnte auch wieder ein wenig Ruhe in meinen Gemütszustand einkehren. Widersprüchlich bei dieser Musik, aber man wird mich verstehen.

Zum Glück war das das Ende des schrecklichen Teils des Tages. Denn danach wurde es wirklich toll.
Mein bester Freund und ich fuhren zum Maschsee und liefen dort dann ein wenig umher. Aber nicht übers Maschseefest, das ist zu überfüllt und abgenudelt. Wir gingen die Umgebung besichtigen. Dort, wo man sonst eher weniger ist. Wir gingen einen netten Weg entlang, der hier und da einen Trampelpfad am Wegesrand aufwies. Er wollte einen dieser Pfade ausprobieren. Nun gut, dann mach mal.
Ich wollte noch sagen, es sei dort wohl nicht so schön. Aber dann sah ich, wohin der Pfad uns führte.
Eine Wiese. Eine große Wiese. Und eine wunderschöne. Mit Blumen und allem. Eine wilde Wiese, sozusagen. Es summte überall, die Grillen zirpten undhier und da hüpfte uns ein Frosch über den Weg. Einfach großartig. So fern von der Zivilisation. Naja fast, leiderverliefen die Gleise der Deutschen Bahn daran vorbei. Aber sehr viele Züge fuhren auch wieder nicht dort lang. Und wenn schon. Wen stört's? An so einem Ort irgendwo im Nirgendwo ist mir das auch egal. Es war einfach echt beruhigend und entspannend und genau das, was ich nach so einem Tag brauchte. Ruhe.

Ich hatte bis vor dem heutigen Tag gar nicht gewusst, wie schön es hier sein kann.
Dass es auch einen Ort gibt, an dem keine Autos, Bahnen, Fahrräder fahren.
Das muss ich mir merken.

1 Kommentar:

  1. Hey, hättest Du Lust auf´s gegenseitiges verfolgen? Würde mich freuen. :) Liebe Grüsse, Nicole :)

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