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Donnerstag, 8. Juli 2010

Sommernachtsträume.

Es schwebt durch mein Zimmer: Rosyln - Bon Iver & St. Vincent



Es ist spät.
Ich liege in meinem Bett. Das Fenster steht offen, aber Sterne kann ich nicht sehen.
Und auch nicht den Mond.
Sanfte Musik namens "Rosyln" schwebt durch mein Zimmer. Erfüllt den Raum mit etwas, das sich nicht definieren lässt, ihn aber unbegrenzt und weit erscheinen lässt.
Es ist nicht mehr so warm, wie in den Tagen zuvor, aber es ist noch warm genug.
Eigentlich habe ich gerade gar keine Lust auf irgendetwas, das leuchtet, flimmert oder Lärm macht. Auch nicht auf meinen PC. Weil das grelle Licht des Bildschirms nur die Atmosphäre verscheucht. Diese ruhige Atmosphäre, die einem irgendwie das Gefühl gibt, alleine auf der Welt zu sein ohne, dass es einen stört.
Diese Atmosphäre, die nun mal vorherrscht, wenn man nachts um zwölf in seinem dunklen Zimmer im Bett liegt, aus dem Fenster sieht und leise Musik hört. Und über alles und nichts nachdenken kann.
Obwohl ich meinen PC am liebsten wieder ausschalten würde, lasse ich ihn doch an.
Weil ich irgendwie schreiben muss.
Dabei weiß ich im Moment selber noch nicht, über was.

Ich habe das Bedürfnis auszubrechen.
Einfach mal raus hier, weg von allem und jedem und einfach nur nicht hier sein.
Irgendwo, wo mich niemand kennt und nie mehr wieder sieht.
Manchmal muss man weg, weil die Welt zu klein wird.
Ich muss weg.
Fliehen vor dem Alltag, dem Gehetze, dem Lärm der Großstadt, den Autos, den vielen Menschen, die mich ansehen und über mich urteilen, obwohl sie mich noch nie gesehen haben.
Fliehen vor dieser verdammten Oberflächlichkeit, die so beliebt ist, weil sie so einfach ist.
Vor dem Gestank der Innenstadt, dem Getümmel in den Geschäften, vor der Winzigheit meiner Welt, die während der Ferien anscheinend nur aus See und Shoppen besteht.
Obwohl sie doch so viel größer sein könnte. Und sollte.
Fliehen vor meinem viel zu kleinen, engen und vollgestellten Zimmer.
Vor meiner vertrauten Umgebung.

Rein ins Unbekannte, ins Abenteuer.

Vielleicht fliehe ich auch vor mir selber, vor den unerledigten Aufgaben, die im Haushalt anstehen, vor den viel zu vielen angefangenen Momenten, Gedanken, Fragen, die mich tagtäglich anstarren oder in meinem Kopf herum schwirren und mir vorwerfen, dass ich sie nicht zu Ende gebracht habe.

Einfach weg von allem sein. Das möchte ich.
Auch wenn es bedeuten sollte, dass ich nicht den Mut habe, dem Alltag in die Augen zu sehen und ihn zu bekämpfen und jedem Tag zu einem neuen, einzigartigen Abenteuer zu machen.
Das ist mir egal.
Ich will einfach nur noch raus aus diesem Etwas, dass sich vertraut und normal nennt.

Ich brauche das Unbekannte.
Jetzt sofort, bitte, wenn's geht.

Ich möchte einfach in einen Zug steigen, ohne zu wissen, wo er hinfährt und wo ich aussteige, falls ich aussteige.
Und wenn ich aussteige, wo ich dann hingehe, was ich dann mache, wer ich dann bin.

Am liebsten wäre ich dann irgendwo auf dem Land.
Weil es dort weder Autos, noch Menschenmassen oder riesige Einkaufszentren gibt.
Und dann würde ich mich in irgendein Feld legen. Einfach mittenrein.
Nur liegen, den Himmel ansehen und die Gedanken schweifen lassen.
Ein wenig träumen, von diesem oder jenem.
Ein bisschen planen. Nicht viel, dass zerstört sonst die Gelassenheit.
Etwas grübeln, über dieses oder jenes.
Und Entschlüsse fassen.
Ob ich diese Entschlüsse wirklich verfolgen und einhalten würde, wäre im Endeffekt egal. Nur das Gefühl, etwas erreicht zu haben, irgendwie, etwas neu zu machen und zu ändern. Etwas geschafft zu haben, dass man in der Hektik der Großstadt nicht geschafft hätte. Nur dieses Gefühl, diese Zufriedenheit mit sich selbst und der ganzen weiten Welt. Das wäre alles was zählt und wichtig ist.
Und so ein Gefühl hätte ich gerne.

Ich muss mich selbst einfach wieder auf einen Nenner bringen.
Muss mit mir, meiner Umwelt und Mitmenschen im Einklang sein
Und ich glaube nicht, dass das hier geht, wo andauernd irgendein Handy oder Telefon klingelt. Wo die Musik aus jedem Radio dudelt und der Fernseher hirnlosen Schwachsinn sendet. Wo kleine nervige Kinder im Kindergarten gegenüber den ganzen Tag schreien und toben und Lärm verursachen.
Wie soll man denn an so einem Ort zur Ruhe und sich selber finden?

Ich werde das auf jeden Fall machen. Möglichst bald, so lange es noch warm ist.
Vielleicht alleine, wahrscheinlich sogar. Vielleicht auch mit einem Freund.
Das wird dann der Moment zeigen.

Die Hauptsache ist, ich komme hier raus.

1 Kommentar:

  1. schönner Blog *.* es gefällt mir sehr sher sher. Schöner eintrag, raus weg von allem kenn ich . Das bedürfniss teilen bestimmt viele mit dir! :)
    Wir fahren ja auch bald weg, bald bald bald. Nur heute konnte ich nicht es tut mir leid! immernoch. aber bald.

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