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Sonntag, 30. Mai 2010

Ein Sonntag.

Ich höre: Life without you - Stanfour



Es ist Sonntagabend.
Wie jeden Sonntagabend mache ich genau?
Richtig, nichts.
Aber das ist nicht schlimm.
Die letzte Zeit war sehr toll, aber sehr anstrengend.
Da braucht man auch mal so einen Schlaftag. Schade nur, wenn das etwas öfter vorkommt. Dass das öfter vorkommt.
Motivation zu haben wär schon schön.
Fehlt leider immer öfter bei mir.
Ich bin mal so frei und schiebe das einfach auf die Gene meines Vaters, weil ich das bestimmt von ihm geerbt habe.
Und ich weiß, dass ich mir damit nur selber etwas vormache.
Und ich hasse es.
Sich ständig irgendetwas vor zu nehmen und es dann nicht zu machen. Zu verschieben. Zu "vergessen", ausversehen natürlich. Ich frage mich oft, warum das so ist und warum dieser Tatendrang fehlt.
Es kotzt mich an.
Man hört ständig von diesem und jenem, wie voll sein Nachmittag, sein Samstagabend, sein Leben ist, während man selber aus Gründen, die man in eine Schublade verbannt hat um ja nicht über sie nachdenken zu müssen, ständig nichts tut.
Manchmal ist es das Richtige. Für den Moment.
Weil einen alles andere stresst und man in der endlos weiten Welt des Fernsehapparates vergessen kann. Alles vergessen kann.
Jedes noch so kleine Problem wird verdrängt.
Es löst sich davon nicht, dass ist klar, aber es ist weg für einen Moment und das befreit. Zumindest ein wenig.
Ich wäre gerne anders.
Ich hätte gerne so viele Bekanntschaften, dass ich an jedem Tag des Monats eine Verabredung haben könnte.
Ich wäre gerne so sehr motiviert, dass ich alles, was ich anfange sofort zu ende bringe, bevor ich etwas neues beginne.
Damit ich am Ende nicht vor einem Haufen angefangener Momente sitze und nicht weiß, wo ich mit dem Beenden anfangen soll. Wie ich mit dem Beenden anfangen soll.
Ich wäre gerne eine von den Personen, die sich am Silvestermorgen etwas vornehmen für das nächste Jahr und es dann wirklich schaffen, anstatt jemand zu sein, der sich Jahr für Jahr etwas vornimmt und weiß, dass es sowieso nicht geschafft wird.
Ich würde auch gerne sagen können, dass meine Sommerferien voll von Freunden, Urlaub und Aktion waren oder sein werden. Nicht, dass ich mich so sehr wie noch nie zuvor gelangweilt habe und alleine unterwegs war. Aus bereits erwähnten Gründen natürlich.
Das soll alles selbstverständlich nicht bedeuten, dass sich meine Freunde zu wenig mit mir beschäftigen.
Niemals würde ich ihnen so etwas vorwerfen.
Es stimmt einfach nicht.
Ich habe wunderbare Freunde, die sich immer um mich kümmern.
Die immer für mich da sind.
Mit denen ich lachen und weinen und Pferde stehlen kann.
Denen ich mehr als mir selber vertrauen kann.
Die mich besser kennen als ich mich selbst.
Die sich mit einem kurzen, gelogenen "Alles Ok." nicht zufrieden geben und immer wissen, wenn etwas nicht stimmt.
Die immer und überall wissen, wie sie mich zum Lachen bringen, selbst wenn mir nach weinen zu mute ist.
Die ich einfach liebe. Und brauche.
Mehr als alles andere.
Auch wenn ich es ihnen nicht sage. Nicht oft.
Und nicht zeige. Nicht gut.
Ich möchte trotzdem, dass sie wissen, wie wichtig sie mir sind.
Ich glaube nicht, dass ich es schaffen würde, ihnen das öfter zu sagen als jetzt. Das kann ich nicht, wer weiß warum.
Aber sie sollen auch wissen, dass wenn ich ihnen so etwas sage, es von Herzen kommt. Und ehrlich ist.
Trotzdem wird es viel zu selten gesagt.

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